20.00 Uhr
Weihnachtskonzert des Georg-Friedrich-Händel-Gymnasiums
Was war da los? Unsere KHO-Mitglieder erzählen, wie es zu einem Schnappschuss vor dem Konzert kam – dieses Mal mit Solo-Cellist Friedemann Ludwig und Konzentration zwischen Kisten.
So sieht es bei uns aus, wenn wir auf Tournee sind – jede Menge Kisten und Kästen. Oft stehen die direkt hinter der Bühne, manchmal müssen wir ein bisschen auf Suche gehen. Jeder Auftrittsort ist etwas anders. Aber unsere Cellokisten sind eigentlich nicht zu übersehen und stehen auch immer zusammen. Da sind außer unseren Instrumenten noch unsere Konzertkleidung und persönliches Zubehör drin. Der Transport mit allen großen Instrumenten reist per LKW voraus. Wenn wir eintreffen, haben sich die Celli dann schon vor Ort akklimatisiert.
(Lacht.) Es gibt mehrere Varianten. Es hängt nicht nur von der Umgebung, sondern auch davon ab, was das Programm von mir verlangt.
Unter uns Musikern gibt es wie überall verschiedene Typen: Manche brauchen weniger Zeit allein, um ganz bei sich zu sein, andere mehr. Manche ziehen sich zwischendurch in der freien Zeit gern mal zurück. Ein bisschen mögen muss man es als Orchestermusiker allerdings schon, unter vielen Leuten zu sein. Es ist eine Balance, zu wissen, was man grade braucht. Die Fähigkeit, auch mal die Antennen einzuziehen, um seine Ruhe zu finden und abends beim Konzert in Bestform zu sein, ist auf jeden Fall wichtig.
Das ist auf der Bühne übrigens nicht anders: Wenn ich in einem Stück ein großes Solo habe und davor die ganze Zeit mit der Gruppe gespielt hat, muss ich diesen Schalter auch umlegen. Das hat man aber gelernt.
KHO-Konzert mit Dirigentin Stephanie Childress im Oktober 2024. Foto: Markus Werner
Früher war ich viel unruhiger, wenn mein Instrument nicht direkt da war, was ja manchmal je nach Reisesituation der Fall ist. Ich habe das Cello einfach sehr gern möglichst immer bei mir. Außerdem bereite ich mich gern gründlich vor. Deshalb ist es mir zu wenig, es nur eine halbe Stunde vor der Anspielprobe in die Hand nehmen zu können. Eine Tournee ist keine Urlaubsreise, man ist ohnehin die ganze Zeit innerlich mit dem abendlichen Auftritt beschäftigt. Idealerweise läuft das so ab: Reisen, essen, sich ausruhen, einspielen, sich sammeln und Spannung aufbauen, am Ende 5 Minuten Ruhe – dabei hat mich unser Solo-Klarinettist Ralf Forster mit der Kamera erwischt. Dann bin ich frei und die Musik kann kommen.
Im Kreise der Cellogruppe mit Artist in Residence Sheku Kanneh Mason (Probe zum Ensemblekonzert Januar 2025). Foto: Simon Pauly