Bloß nicht verpassen – Konzerttipps für Januar

von Konzerthaus Berlin 29. Dezember 2023

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Andreas Timm © Tobias Kruse / OSTKREUZ

Worauf wir uns in den nächsten Wochen besonders freuen

„Das sind Augenblicke, in denen man als Kammermusik-Ensemble zaubern kann.“

Das Horenstein-Ensemble, vor 15 Jahren von Mitgliedern des Konzerthausorchesters gegründet, besteht seitdem in der seltenen Besetzung Streichquartett, Klarinette, Flöte und Harfe. Einer der fünf, die seit damals dabei sind, ist unser Stellvertretender Solo-Cellist Andreas Timm. Wenn man ihm zuhört, besteht kein Zweifel, dass sich das Aufstehen für die Sonntagsmatinee am 28. Januar unbedingt lohnt:

„Gerade in der Kammermusik passiert manchmal spontan etwas, das man in den Proben gar nicht vorbereiten kann: Auf einmal spürt man als Spieler diese Spannung, die zwischen dem Publikum und den Interpreten auf der Bühne spontan entsteht. Man kann diese Momente extremer Intensität noch stärker ausloten, ein piano noch zarter gestalten, einem Innehalten noch größere Spannung verleihen… Das sind die Augenblicke, in denen man als Kammermusik-Ensemble zaubern kann. 

In ganz unterschiedlichen Besetzungen vom Duo oder Trio über Quintett bis hin zum Septett können wir als Ensemble eine große Bandbreite aufbieten – eine Möglichkeit, die man als Musiker sonst kaum hat. Das Publikum erlebt dadurch natürlich besonders spannungsvolle Kontraste, die sowohl in den unterschiedlichen musikgeschichtlichen Epochen als auch in der akustischen Verschiedenartigkeit der Instrumente begründet sind.

Nach mehreren Jahren haben wir wieder „Introduction et Allegro“ von Maurice Ravel auf dem Programm; für uns als Ensemble aus sieben Musikern war das damals die ‚musikalische Initialzündung‘!

Sei es, dass man nun mehr Lebenserfahrung hat oder auch mehr musikalische Erfahrung – man bringt jedes Mal ein anderes Grundgefühl mit in die gemeinsame Arbeit und entdeckt so in vertrauten Stücken immer wieder neue Details.

Auch Arthur Honeggers Sonatine für Violine und Violoncello, ein nicht häufig zu hörendes Werk, übt mit seinem virtuos facettenreichen Grundcharakter einen ganz eigenen Reiz aus. Daher ist meine Vorfreude auf das, was es hier an Neuem zu entdecken gibt, besonders groß.“

„Iván Fischer versteht, was ganz tief in der Musik steckt, hinter den Noten.“

Ferenc Gábor

Zum ersten Mal hat Solo-Bratscher Ferenc Gábor mit Iván Fischer musiziert, als unser heutiger Ehrendirigent vor vielen Jahren in Israel für den erkrankten Leonard Bernstein eingesprungen ist. Seit 18 Jahren arbeitet Ferenc an verschiedenen Orten eng mit ihm zusammen und freut sich auf die gemeinsamen Konzerte am 12. und 14. Januar, in denen Werke von Bartók und Dvořák erklingen.

„Sehr faszinierend an der detaillierten Arbeit mit Iván Fischer ist, dass er immer wieder etwas Neues in der Partitur findet. Inspiriert von unserem Spiel am Abend davor korrigiert er in der nächsten Probe nicht nur, sondern verbessert immer weiter, sodass das zweite Konzert noch interessanter wird.

Iván Fischer versteht, was ganz tief in der Musik steckt, hinter den Noten. Und er hat einen fantastischen Humor. Wo man seriös sein muss, ist er sehr seriös und sehr fordernd. Wo man aber Humor in der Musik entdeckt, schärft er ihn und geht bis an die Grenze. 

Wir spielen unter anderem Béla Bartóks ‚Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta‘ von 1936. Das ist meiner Meinung nach sein bestes Werk überhaupt. Für Iván Fischer ist es zentral. Es ist schwer und sehr fordernd, aber es hat auch sehr viel Humor und sehr viel Witz. Der langsame Satz beschreibt eine Weltkatastrophe: Die Zeit, in der die Kriege in Europa angefangen haben. Leider ist es ganz aktuell. Wir können dem Schweizer Mäzen Paul Sacher nicht genug danken, der dieses Stück wie so viele weitere in Auftrag gegeben hat.“

„Ein Klaviertrio ist für mich wie ein freundschaftliches Gespräch.“

Hannah Mulac aus unserem Team Veranstaltungsmanagement ist Hobby-Cellistin und freut sich auf das Trio-Konzert von Artist in Residence Augustin Hadelich, das der Geiger am 29. Januar mit Cellistin Marie-Elisabeth Hecker und Pianist Martin Helmchen spielen wird.

„Ich finde, dass man Augustin Hadelichs Spiel ganz deutlich anhört, wie er sich komplett der Musik widmet. Sein voller Geigenton gefällt mir wirklich sehr und ich bin gespannt, wie er im kammermusikalischen Zusammenspiel klingt. Ein Klaviertrio ist für mich wie ein freundschaftliches Gespräch. Wer grade das Wort hat, wer zuhört, wer klagt oder tröstet – es ist ganz faszinierend, das zu verfolgen. Das neueste der vier Stücke, das sich die drei ausgesucht haben, ist György Kurtágs „Varga Bálint Ligaturája“ von 2007. Der Komponist hat es dem ungarischen Musikschriftsteller Bálint Varga in Freundschaft gewidmet. Das finde ich sehr schön, denn es fügt dem Thema des Abends, Musik und Freundschaft, eine weitere Facette hinzu.“

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