20.00 Uhr
Erinys Quartet
Solo-Trompeter Peter Dörpinghaus freut sich auf das Konzert zur Weihnachtszeit, das unsere Blechbläser und Schlagzeuger von Konzerthaus Brass Berlin am 10. Dezember spielen.
„Blechbläser gehören zur Weihnachtszeit wie Kerzen, Adventskranz und Plätzchen backen. Wir möchten aber nicht einfach die ‚20 schönsten Weihnachtslieder‘ spielen, obwohl wir auch davon etwas im Programm haben – das Publikum kann sogar mitsingen.
Am liebsten spannen wir aber einen thematischen Bogen, der in die Jahreszeit passt. Dieses Jahr bei ‚Brass Enlightenment‘ geht es um Licht. Also nicht nur um das Erhellen der dunklen Jahreszeit durch Kerzen, Sterne und Vorfreude, sondern auch um Enlightenment im Sinne von ‚Aufklärung‘, was Blechbläser alles spielen können: Festlich-Traditionelles, aber auch Leises und Unerwartetes. Das reicht von 1000 Jahre alten Kompositionen über Swing-Bearbeitungen wie ‚Fly me to the Moon‘ bis zur Isländerin Björk, die für ihren Film ‚Dancer in the Dark‘ eine Blechbläser-Ouvertüre geschrieben hat – und einer Uraufführung mit Licht-Orgel.“
Pförtner Ralf Wartenberg am Bühneneingang kennt alle und alle kennen ihn: „Niemand geht einfach vorbei, alle grüßen und wenn ein bisschen Zeit ist, unterhalten wir uns.“ Er habe gern mit Menschen zu tun, erzählt Ralf: „Das Konzerthaus ist wie ein Zuhause.“ Er freut sich besonders auf den 12. Dezember und die Rückkehr des Klavierduos Lucas und Arthur Jussen mit einem Klavierkonzert von Fazıl Say. Sie waren schon als Artists in Residence bei uns und seien nicht nur tolle Musiker: „Die Brüder sind so sympathisch, und außerdem konnte ich bei ihnen ein wenig mein Niederländisch üben!“
Unsere Social Media-Managerin Eleonora Gelmetti hat einen Tipp für den 13. Dezember:
„Ich freue mich auf das Solo-Rezital unseres Artist in Residence Augustin Hadelich, denn ich glaube, dass es eine sehr intensive Reise wird: Eine einzige Person, die das ganze Publikum in ihren Bann zieht! Das ist ein bisschen wie bei einem Monolog-Abend auf der Theaterbühne.
Ich habe Augustin als Solist mit unserem Orchester beim Musikfest in der Philharmonie erlebt. Da hat er das Violinkonzert von Donnacha Dennehy gespielt, und das hat mich sehr berührt. Außerdem habe ich ihn getroffen, als wir Videoclips gedreht haben. Seine Eltern kommen aus Deutschland, aber er ist in Italien aufgewachsen und lebt nun in New York. Er hat erzählt, dass man irgendwann nicht mehr richtig weiß, wo man hingehört, aber dass Heimat für ihn der Duft von Olivenbäumen ist. Ich komme auch aus Italien und empfinde das ganz genauso!
Beeindruckt hat mich, wie ernst Augustin darüber gesprochen hat, dass die Töne auf dem Instrument ein lebenslanges Projekt für einen Geiger sind – selbst wenn man so phantastisch spielt wie er, ist man weiter auf der Suche.“
En Tipp aus der Programmabteilung von Tara Hansen-Laubscher, die dort die Künstlerische Produktionsplanung verantwortet:
„Ich bin totaler Bruckner-Fan. Bei den Sinfonien von ihm, die ich als Schülerin und Studentin an der Oboe mitgespielt habe, geht mir einfach das Herz auf. Und dazu gehört die Nr. 7. Bei dieser Musik mitten in diesem großen Orchesterapparat zu sitzen, auf der einen Seite die Wagner-Tuben auf der einen Seite die Bratschen – das ist ein Erlebnis, das man nicht vergisst. Man kennt die Harmonien so genau, kennt alle ‚Stellen‘ und hört das Werk einfach besonders intensiv. Die Konzerte vom 14. bis 16. Dezember, in denen das Konzerthausorchester mit Christoph Eschenbach Bruckners Siebente spielt, möchte ich natürlich auch allen ans Herz legen, die sie nicht aus eigener Musizierpraxis kennen, denn es ist auf jeden Fall wunderbare Musik.“
Unsere Solo-Oboistin Michaela Kuntz freut sich besonders auf die sonntägliche Kammermusikmatinee mit ihrer Solo-Oboenkollegin Szilvia Pápai, Konzertmeisterin Sayako Kusaka, Solo-Cellist Friedemann Ludwig und Cembalistin Christine Kessler am 17. Dezember.
„Ich spiele wahnsinnig gern Kammermusik und mag Matineekonzerte, denn bei ihnen spürt man die ganze Frische und Konzentration des neuen Tages. Unser barockes Programm aus kürzeren Werken passt sehr gut in die Vorweihnachtszeit. In zwei Stücken von Georg Phillip Telemann und Johann Christian Bach ist neben Oboe, Violine, Cello und Cembalo eigentlich eine Traversflöte besetzt. Da wir beiden Solo-Oboistinnen bei diesem Konzert gemeinsam auftreten, haben wir kurzer Hand die Traversflöte durch eine Oboe ersetzt – die Flöten mögen uns verzeihen (lacht)!
Außerdem musiziert jeder von uns ein Solo-Stück. Meines ist „Les folies d’Espagne“ von Marin Marais. Das beruht auf einem Tanz aus dem 16. Jahrhundert, der damals wegen seines übermäßig ausgelassenen Charakter immer wieder verboten war. Das italienische Wort „folia“ bedeutet Narrheit oder Tollheit. Im 17. Jahrhundert war es eine beliebte Mode, Variationen über dieses Thema mit seiner typischen Harmoniefolge zu schreiben. Diese Variationen, Couplets genannt, steigern sich durch unterschiedliche Charaktere im Ausdruck und Schwierigkeitsgrad. Von den insgesamt sehr kurzen 32 Couplets spiele ich 21. Langeweile kommt bei unserem bunt gemischten Matinee-Programm jedenfalls nicht auf – das ist ja auch Familien mit Kindern wichtig, wenn sie ins Konzert kommen.“