15.00 Uhr
Expeditionskonzert mit Joana Mallwitz
Die Tuba ist Instrument des Jahres 2024! Wir haben uns mit Solo-Tubist Michael Vogt auf den Weg nach oben gemacht – und dabei gleich noch etwas Überraschendes über den (gefühlt) langsamsten aller Aufzüge erfahren.
Als Tubist gehöre ich zu vielen anderen: Ich bin bei den Posaunen zu Hause, spiele mit den Fagotten, mit den Bässen, mit allem, was tief ist. Auch mit den Hörnern. Übrigens heißt es, dass die besten Orchester der Welt nach dem Kammerton der Tuba stimmen (lacht über unsere Irritiation).
Mit den Jahren lernt man, wie wichtig oder unwichtig das Instrument ist. Es gibt ganz berühmte Stellen, bei denen fragt man sich erst, ob der Komponist sie noch alle gehabt hat: Wieso lässt der mich da überhaupt diese 49 Töne spielen? Aber dann merkt man: Diese Töne braucht es wirklich!
Ich versuche, möglichst viel zu laufen. Aber wenn ich zwei Tuben dabei habe, fahre ich mit dem Aufzug. Auch wenn er langsam ist. Dann stelle ich alles in die Ecke und warte.
Vor Jahren habe ich hier auch gerne drin gespielt, denn ich kenne keinen Ort auf der Welt, in dem es so schrecklich klingt wie in unserem Fahrstuhl. Aber man hört in diesem Blechkasten Sachen, die man woanders nicht hört!
Das wurde mal Zeit! Ich habe mir ein Programm ausgedacht. Es heißt ,Tuba, Lieder, Blasmusik & Sinfonien'. Damit kann ich vier Leidenschaften auf einmal befriedigen. Vieles an diesem Abend habe ich selbst komponiert. Besonders freue ich mich, dass der Chansonnier Hans-Eckhardt Wenzel dabei ist. Wir kennen uns seit 40 Jahren, und fast alle Texte kommen von ihm.
Meine Sinfonien dauern manchmal zwei, manchmal zwölf Minuten! Ich versuche, die frühbarocke Sinfonia wiederzubeleben, die war immer ein kurzes Stück. Die Vorbilder spielen wir übrigens auch.
Wenn die Akustik im Aufzug besser wäre, könnte man Michas kürzeste Sinfonia also „Auf dem Weg nach oben“ aufführen!