Fünf Fragen an Sheku Kanneh-Mason

von Annette Zerpner 28. Mai 2024

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Portrait Sheku Kanneh-Mason mit Celllo © Ollie Ali

Wir freuen uns, Cellist Sheku Kanneh-Mason als neuen Artist in Residence zu begrüßen und stellen ihm zu seiner Saison 2024/25 einige Fragen.

Was bedeutet es für Dich, nach Berlin zu kommen und Deine Residenz im Konzerthaus zu beginnen?

Berlin ist eine Stadt, die ich noch nicht gut kenne. Ich freue mich sehr auf die Residency und die Möglichkeit, die Stadt, neue Musiker*innen und das Konzerthaus kennen zu lernen. Es ist immer etwas ganz Besonderes, an einem neuen Ort wunderbare Musik mit anderen Musiker*innen zu teilen, denen sie wirklich am Herzen liegt. Und sie außerdem mit einem Publikum zu teilen, das offen dafür ist, uns und unsere Beziehung zur Musik kennenzulernen.

Wie hast Du den Weg zum Cello gefunden?

Mein erstes Instrument war Klavier. Wir hatten eines zu Hause, meine älteren Geschwister und meine Eltern spielten, also wollte ich das auch. Meine Mutter gab mir viele Klavierstunden und später auch Unterricht auf der Geige – aber mit der kam ich gar nicht gut zurecht. Als ich etwa sechs Jahre alt war, hörte ich in Nottingham das Konzert eines Jugendorchesters und war von Aussehen und Klang des Cellos wirklich begeistert.

Also habe ich gefragt, ob ich statt Geige lieber Cello spielen könne. Und ich bin froh, dass ich das getan habe. Es passt einfach zu mir.

Neben drei Cellokonzerten steht auch Kammermusik auf dem Programm – wie wichtig ist sie für Dich?

Für mich ist sie eine wunderbare Art, Musik zu genießen – und das schon mein ganzes Leben lang. Ich bin dankbar, dass ich mit sechs Geschwistern aufgewachsen bin, von denen alle ein Streichinstrument oder Klavier spielen. So gab es zu Hause eine Menge Gelegenheit für Kammermusik. Vor allem mit meiner älteren Schwester Isata und meinem älteren Bruder Braimah haben wir als Kinder oft Klaviertrios gespielt. Das tun wir bis heute. Es ist eine große Freude, das wunderbare Repertoire für Geige, Cello und Klavier mit zwei Musikern zu erkunden, die mir so vertraut sind. Wir freuen uns, dass wir auch im Rahmen meiner Residency am Konzerthaus gemeinsam spielen können. 

Bist Du ein rein „klassischer Typ“?

Überhaupt nicht, auch wenn der Großteil meiner Ausbildung im Bereich klassischer Musik stattfand. Je mehr ich das Cello kennenlerne, desto mehr merke ich, wie viel ich mit ihm machen kann, was die Bandbreite an Klängen, Farben, Charakteren und Bildern betrifft. Die Zusammenarbeit mit Musiker*innen aus dem Jazz, Pop und anderen Bereichen hat mir Spaß gemacht und erlaubt, diese Möglichkeiten auch in anderen Musikrichtungen zu erkunden. Während der Residency werde ich zwei Konzerte mit alten Freunden spielen, die einen unterschiedlichen musikalischen Hintergrund haben: Der eine ist der brasilianische Gitarrist Plinio Fernandez, der andere Harry Baker, der ein wunderbarer Jazzpianist, Komponist und Arrangeur ist. Mit ihm zusammenzuspielen, bedeutet viel Improvisation. Für mich war diese Zusammenarbeit immer ein sehr angenehmer Prozess, der die Vorstellungskraft erweitert. Das ist das Spannendste daran.

Hast Du einen Wunsch für die Zukunft der Musik?

Musik ist wunderbar, kraftvoll, schön und brillant. Ich bin so dankbar, dass sie von klein auf einen so großen Teil meines Lebens ausmacht.

Ich würde mir wünschen, dass Musik im Leben so vieler Menschen wie möglich eine große Rolle spielt, denn sie ist eine ganze Welt voller Wunder und Phantasie.

Und ich würde sehr gerne sehen, dass jede*r die Möglichkeit hat, eine fundierte Musikausbildung zu erhalten.

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