20.00 Uhr
Erinys Quartet
Der Bühneneingang, neben dem unser Aufzug Süd in aller Ruhe auf und ab pendelt, ist ein Nadelöhr. Hier müssen alle durch. Wir sind nach der Glastür aber nicht links Richtung Casino und Garderoben abgebogen, sondern rechts, zum Orchesterbüro. Und zwar mit dem gleichen Anliegen, das unsere Orchestermitglieder regelmäßig dorthin treibt: Ein paar schnelle Fragen an Orchestermanagerin Sophia Berendt! Wir haben sie dafür allerdings noch zur Aufzugfahrt abgeholt.
(Lacht.) Den meide ich fast immer, denn ich muss ja meistens schnell unterwegs sein. Und zwar genau da, wo er fährt, zwischen Erdgeschoss und dem Backstagebereich im zweiten Stock. Man sieht mich wesentlich häufiger auf der Treppe!
Vor Probenbeginn zwischen acht und zehn Uhr morgens, wenn alle kommen. Oder eben auch nicht, wenn jemand sich verspätet, plötzlich krank geworden ist oder einen Unfall hatte. Dann muss ganz schnell eine Aushilfe gefunden werden. Außerdem gibt es immer noch die Solist*innen und Dirigent*innen, mit denen ich vor der Probe in Kontakt bin: Sind sie da, haben sie alles, was sie brauchen? Manchmal telefoniere ich parallel auf verschiedenen Leitungen.
Genau. Wenn an einer Stelle mal irgendein Steinchen im Getriebe ist oder ein Fehler passiert, hat das meistens sofort ziemlich große Auswirkungen auf alles andere in unserem Betrieb. Wenn ich Freund*innen erkläre, was ich mache, bezeichne ich mich oft gerne als Feuerlöscher, denn ich muss möglichst schnell – und freundlich – dringende Probleme lösen!
Ich bin die Schnittstelle zur Personalabteilung, aber auch zu allen anderen Bereichen im Haus, denn alle haben hier irgendwie mit dem Orchester zu tun. Ich vermittle, wenn Fragen und Probleme auftauchen, ob nun bei den Orchestergremien oder bei einzelnen Musiker*innen. Eigentlich rede, schreibe und telefoniere ich den ganzen Tag wirklich viel!
Letzte Saison hatte ich meine erste Tournee mit dem Orchester, und die ging gleich nach Japan. Das waren acht sehr volle Tage. Vor allem die letzten beiden mit ihren Zugfahrten waren wirklich eng getaktet. Mir war wichtig, immer gut zu kommunizieren, was passiert, was alle erwartet und wann man wo sein soll, damit das Orchester zufrieden und entspannt seinem Job nachgehen kann. Verloren haben wir auch niemanden unterwegs. Ja, doch, da war ich schon stolz nach der Tournee, dass das so gut funktioniert hat.
Die Tür öffnet sich in Zeitlupentempo. Draußen ruft jemand nach Sophia.