20.00 Uhr
Weihnachtskonzert des Georg-Friedrich-Händel-Gymnasiums
Unser Solo-Bassklarinettist Norbert Möller über seine Beziehung zum Hauptwerk dieser Kammermusikmatinee: „Mozarts Gran Partita ist großartige Musik – es macht eine Riesenfreude, sie zu spielen, und die Besetzung ist einzigartig. Eine ganz besondere Klangfarbe bringen die beiden Bassetthörner hinein. Dieses Instrument zwischen Klarinette und Bassklarinette hat Mozart sehr geliebt und häufiger eingesetzt. Mein Part im Konzert wird das 2. Bassetthorn sein.
Als wir 1985 mit dem Berliner Bläserquintett am ARD-Wettbewerb in München teilnahmen, nutzen wir den Aufenthalt, den gerade neu in die Kinos gekommenen Mozart-Film „Amadeus“ anzuschauen, der unser geordnetes Schulwissen über den Komponisten gehörig durcheinander gewirbelt hat: Mozarts Leben war als überdrehte Story inszeniert, sein Verhältnis zu Antonio Salieri als Kriminalstück dargestellt. In einer herausragenden Szene spricht der alte Salieri 30 Jahre nach Mozarts Tod über das Adagio der Gran Partita:
‚Die Partitur sah nach nichts aus. Der Anfang, so simpel, fast lächerlich. Nur ein Pulsieren, Fagotte, Bassetthörner – wie eine rostige Quetschkommode. Doch da, plötzlich, hoch darüber, eine einsame Oboe, ein einzelner Ton, unerschütterlich über allem, bis eine Klarinette ihn aufnimmt, in einer Phrase von solch himmlischer Süße! Das war keine Komposition eines Zirkusaffen! So eine Musik hatte ich noch nie vernommen. Voll tiefster Sehnsucht; einer so unstillbaren Sehnsucht, dass ich erbebte und es mir schien, als hörte ich die Stimme Gottes.‘
Und wenn ich genau dieses Adagio höre oder sogar spielen darf, läuft es mir kalt den Rücken herunter.
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