20.00 Uhr
Weihnachtskonzert des Georg-Friedrich-Händel-Gymnasiums
1894 in Wien geboren, genoss Wilhelm Grosz eine hervorragende Ausbildung. Nach Kompositionsunterricht bei Richard Heuberger und Franz Schreker verließ er 1919 die Musikakademie mit Auszeichnung. Noch im gleichen Jahr spielten die Wiener Philharmoniker zwei seiner Orchesterstücke. Nach kurzer Kapellmeistertätigkeit wagte Grosz eine Existenz als freischaffender Pianist und Komponist. Schon 1922 übertrug er in der „Jazzband“-Sonate für Violine und Klavier Jazzelemente in die Kunstmusik. Zum neusachlichen Zeitgeist passten auch seine Tanz-Groteske „Baby in der Bar“ oder die Opernburleske „Achtung, Aufnahme“. Ab 1927 lebte Grosz in Berlin und war dort bei der Ultraphon-Schallplattengesellschaft als Dirigent, Klavierbegleiter, Komponist und Arrangeur erfolgreich.
Mit dem Machtantritt Adolf Hitlers wurde er in Deutschland als Jude verfolgt und kehrte nach Wien zurück. Aber auch dort fühlte sich die Familie Grosz nicht mehr sicher und entschloss sich 1934, nach London zu übersiedeln. Der Komponist konnte mit Schlagern wie „Isle of Capri“ seinen Lebensunterhalt sichern. Auf Empfehlung seines Schulfreundes Erich Wolfgang Korngold reiste er im Mai 1939 nach New York. Die Weiterfahrt nach Hollywood wurde durch den Kriegsbeginn verzögert. Wilhelm Grosz starb am 10. Dezember 1939 unerwartet an den Folgen eines Herzinfarkts und geriet danach in Vergessenheit.
Gottlieb Wallisch (Klavier) und Malina Höfflin (Mezzosopran) sind mit einer Auswahl Grosz’scher Werke aus der Zeit zwischen 1920 und 1938/39 zu Gast, zum Gespräch begrüßt Albrecht Dümling den Grosz-Experten Thomas Gayda.
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