An Karfreitag gedenken die Christen der Kreuzigung Jesu. Es ist ein Tag tiefer Trauer und Verzweiflung, die auch aus den „Metamorphosen“ von Richard Strauss spricht, die der Komponist in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs beendete. Auf Franz Liszts „Totentanz“ folgt Arvo Pärts „Cantus“ zur Erinnerung an Benjamin Britten, den man als von Stille durchzogene Meditation über den Tod deuten kann. Der darin zum Tragen kommende schlichte Tintinnabuli-Stil („Schellen-Stil“) des estnischen Komponisten wurzelt in seiner tiefen Verbindung zu Kirchengesang. Benjamin Brittens „Sinfonia da Requiem“ mit den der lateinischen Totenmesse entnommenen Satzbezeichnungen Lacrymosa, Dies irae und Requiem aeternam ist nicht mit seinem mächtigen „War Requiem“ von 1962 zu verwechseln. Doch bereits aus diesem ernsten Werk, das auf der Schwelle zum Zweiten Weltkrieg 1939 entstand und 1941 in der Carnegie Hall uraufgeführt wurde, sprechen bereits Sorge um Frieden und die lebenslange pazifistische Haltung des Komponisten.

Die junge britische Dirigentin Stephanie Childress, die unser Publikum in der Saison 24/25 bei ihrem Debüt so sehr begeistert hat, ist für dieses Konzert zurück am Pult des Konzerthausorchesters.