Fantaisie

By Barbara Gugisch Nov. 21, 2025

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Inhalt

Konzerthausorchester berlin
Shiyeon Sung  Dirigentin
William Youn  Klavier

Das Programm


Maurice Ravel (1875 – 1937) 
„Une barque sur l'océan“
 

Gabriel Fauré (1845 – 1924) 
Ballade für Klavier und Orchester Fis-Dur op. 19 


Lili Boulanger (1893 – 1918)
„D'un soir triste“ für Orchester
 

Pause
 

Lili Boulanger
„D'un matin de printemps“ für Orchester
 

Nadia Boulanger (1887 – 1979) 
Fantaisie variée für Klavier und Orchester
 

Claude Debussy (1862 – 1918)
„La Mer“ – Drei sinfonische Skizzen
I. De l’aube à midi sur la mer – très lent (Morgengrauen bis Mittag auf dem Meer – sehr langsam) 
II. Jeux de vagues – allegro (Spiel der Wellen – Allegro)
III. Dialogue du vent et de la mer – animé et tumultueux (Dialog zwischen Wind und Meer – lebhaft und stürmisch)

Im Paris der Jahrhundertwende

„Die essenziellen Bedingungen für alles was du tust, müssen Wahl, Liebe und Leidenschaft sein“, so die Überzeugung Nadia Boulangers. Gemeinsam mit ihrer sechs Jahre jüngeren Schwester Lili steht sie im Zentrum einer Hommage, die in die Seine-Metropole entführt. Es waren die Jahre des „Fin de siècle“, der Wende vom 19. zum  20. Jahrhundert, als die Komponistinnen und Komponisten dieses Konzertes in der französischen Hauptstadt lebten und wirkten, in unterschiedlichen Konstellationen immer wieder aufeinandertrafen – nicht selten auch im musikalischen Haus der Familie Boulanger. Verbunden durch mannigfaltige Verhältnisse der Anziehung und Abstoßung, Lehrer-Schüler-Verbindungen, Konkurrenz-Situationen. Die besondere Stimmung und Atmosphäre der Zeit fand ihren Widerhall in allen künstlerischen Genres, die sich gegenseitig befruchteten. Und Paris war sicher so etwas wie der Geburtsort des epochentypischen Lebensgefühls: Fin de siècle, Decadènce – dennoch aber Belle Époque. Nicht nur die Kunstwelt schwankte zwischen Endzeitstimmung, Melancholie und Euphorie.

Wiewohl Orchesterkonzert, wird der Abend doch stark vom Klavier getragen – ideal geeignet, gerade das Wasser zum Perlen und Glitzern zu bringen. Alle Tonschöpfer brillierten auch mehr oder weniger regelmäßig an den weißen und schwarzen Tasten: Gabriel Fauré, der Nestor und Lehrer von Ravel und den Boulanger-Schwestern, entzückte als Klavierspieler in den Pariser Salons. Maurice Ravel strebte, wie einige Jahre vor ihm Claude Debussy, in der ersten Zeit am Konservatorium sogar eine Pianistenlaufbahn an. Und auch Nadia und Lili Boulanger beherrschten das Tasteninstrument.

Sowohl bei Maurice Ravels „Une barque sur l'océan“ wie auch bei Gabriel Faurés Ballade op. 19 handelt es sich um – eigenhändig instrumentierte – ursprüngliche Klavierkompositionen. Lilis Orchesterstücke hatte sie eigentlich für Klaviertrio geschrieben.

Maurice Ravel – Musik für gleichgesinnte Freunde

„Une barque sur l'océan“

Im Jahr 1889 begann Ravel seine fast fünfzehnjährige Schülerschaft am Pariser Conservatoire. Auf Anregung von Chabrier und Satie wechselte der Klavierstudent zur Komposition, wo Gabriel Fauré ein prägender Lehrer wurde. In dessen Klasse fand der junge Komponist eine geradezu zauberische Stätte des Ideenaustauschs und der freien Gespräche. Ravel beteiligte sich mehrfach an den Wettbewerben um den Rompreis – und war anders als Debussy und Lili Boulanger immer wieder erfolglos. Allerdings ließ er sich durch die Niederlagen in seiner Arbeit nicht beirren. Zeitgenossen berichteten von seiner zurückgezogenen Arbeits- und Lebensweise, die durchaus Wert auf einen großen Bekanntenkreis legte. Aber keiner sah ihn je komponieren. Ravels Vorliebe für Vögel, Kinderspielzeug, Marionetten und jederlei Nippes wurde bei ihm zur Melodie, bereichert durch spanische Tänze, andalusische Lieder, fernöstliche Klänge und die Kirchentonarten.

1905 stellte er die insgesamt fünf „Miroirs", „Spiegelbilder" fertig, hielt übrigens eine zusammenhängende Interpretation von Beginn an nicht für zwingend. „Die Miroirs (…) bedeuten einen beträchtlichen Wandel in meiner harmonischen Entwicklung, so dass auch diejenigen Musiker verblüfft waren, die meinen Stil gut kannten … ". Jedes der Stücke ist einem Mitglied des eingeschworenen Freundeskreises der sogenannten „Apachen" gewidmet, der sich in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts regelmäßig traf und – unter strengem Ausschluss von Frauen – über die aktuelle Malerei diskutierte, die neue Dichtung rezitierte und gerade geschriebene Musik erklingen ließ. Der Dichter Léon-Paul Fargue, dem das Auftaktstück zugeeignet war, schrieb von der „freundschaftlichen Atmosphäre" und erläuterte: „Wir hatten in künstlerischen Dingen ungefähr den gleichen Geschmack (…). Ravel teilte unsere Neigungen, unsere Schwächen, unsere Manien für chinesische Kunst, für Mallarmé und Verlaine, Rimbaud und Corbièr, Cézanne und van Gogh, Rameau und Chopin, Whistler und Valéry, die Russen und Debussy …"

Schiffsdeck – Gemälde von Edouard Manet, um 1868

Über dem dritten der Stücke, „Eine Barke auf dem Ozean", steht der Name des Malers Paul Sordes. Er lud zu den ersten Treffen der „Apachen" in seine Wohnung ein. Ravels „Spiegelbilder" sind eine Art musikalisches Bilderbuch unterschiedlicher Naturschilderungen: Die Barke schaukelt im schäumend funkelnden Ozean – wobei Unsicherheit und Veränderlichkeit dieses Elementes ein gern gewähltes Thema im Impressionismus war.

Gabriel Fauré – Gebändigte Melancholie

Ballade für Klavier und Orchester Fis-Dur op. 19

„Für mich existiert Kunst und vor allem Musik, um uns soweit wie möglich über die Alltagsexistenz zu erheben“, so Gabriel Fauré. Er stammte aus einer einfachen Lehrerfamilie, der Vater brachte den knapp Zehnjährigen aus dem Heimatort der Familie nahe Carcassonne nach Paris an die neugegründete École de Musique religieuse et classique, wo der Knabe in zehn Jahren eine umfassende Musik- und Allgemeinbildung bekam. Und hier lernte er Camille Saint-Saëns kennen, der den jungen Kollegen wegen seines unübersehbaren Talents protegierte. So standen Fauré die Türen der Pariser Salons schnell offen. Als erster Komponist wurde er zu den berühmten Abenden bei der Prinzessin de Polignac, der großen Förderin des Modernismus in der Kunst, gebeten; offenbar waren seine Art und Ausstrahlung wie gemacht für diese intimen Treffen. Im Haus der Boulangers ging er nicht nur als Lehrer der Töchter, sondern als Stammgast ein und aus.

Zwischen 1905 und 1920 war Fauré Direktor des Conservatoire. Erstaunlicherweise galt er, der sich auf den gregorianischen Gesang, die Kirchentonarten und die Polyphonie des 16. Jahrhunderts stützte und bezog, allgemein als Avantgardist. Obwohl er „keinen neuen Akkord erfand“ (Debussy), fand er doch eine neue und gewagte Harmonik, die seitdem die französische Musik geprägt und gewandelt hat – und im Gegensatz zu manchem Absolventen des Conservatoire war Fauré niemals modisch, machte auch keinerlei musikalische Konzessionen, wenn er in den Salons spielte. Seine Melodien sind getragen von „parfümfreiem Charme und gebändigter Melancholie" (Volker Hagedorn).

Faurés Œuvre ist von seinem Lieblingsinstrument, dem Klavier, dominiert – wie schon erwähnt entstand seine lyrische Ballade op. 19 1879 zuerst für das Tasteninstrument allein. Sie ist dem bewunderten Lehrer Camille Saint-Saëns zugeeignet und nähert sich formal im Aufbau der Sonatenform. Zwei Jahre später orchestrierte Fauré das Stück und hob es – selbst am Klavier – 1881 aus der Taufe. Das Verhältnis Faurés zu den Boulanger-Schwestern war eng; schauen wir kurz auch auf seine Sicht auf die beiden anderen Komponisten des heutigen Programms: Für seinen begabtesten Schüler Ravel hatte Fauré trotz einiger Uneinigkeiten etwa zur Orchestrierung – zentral für Ravel, für Fauré eine Methode, „Mangel an musikalischen Ideen" zu kaschieren – viel Lob; Debussy aber stand nicht sehr hoch in seiner Gunst.

Lili Boulanger – Abend und Morgen

„Meine Schwester Lili, das war die Komponistin, ich habe kein Talent", so Nadia Boulanger. Für sie stand außer Frage, dass Lili „die erste Komponistin von Belang" gewesen ist. Und auch wenn der schwesterliche Stolz hierbei wohl ein wenig übertrieb, galt Lili durchaus als die begabtere der beiden. Und es gelang ihr als erster Frau, 1913 den Hauptpreis des Prix de Rome zu gewinnen.

Die Schwestern wuchsen in einem hochmusikalischen Elternhaus auf – und wurden von klein auf gefördert. Ihr Vater Ernest war Komponist und Gesangslehrer, die Mutter Raïssa Myschetskaja, eine adlige Russin, Sängerin. Sie hielt regelmäßig Salon – die künstlerische Elite der Stadt gab sich die Klinke in die Hand. Für Nadia und Lili war es ganz normal, von Dichtern, Malern und Musikern umgeben zu sein. Und obwohl Lili chronisch lungenkrank war und unter Morbus Crohn litt, bekam sie Instrumentalunterricht und begleitete Nadia so oft wie möglich ans Conservatoire. Das Mädchen beeindruckte Komponisten wie Fauré und Ravel mit seinem Talent – alle bestärkten es darin, trotz der angeschlagenen Gesundheit Komponistin zu werden. Und vermutlich hat das Wissen um ihre begrenzte Lebenszeit Lili – sie wurde nur 24 Jahre alt – zu ihren einzigartigen Schöpfungen getrieben.

Die beiden zusammenhängenden und ursprünglich als Klaviertrios geschriebenen Stücke „D'un soir triste“ und „D'un matin de printemps“ sind, wie die Titel verraten, ein Gegensatzpaar: Beide, „An einem kummervollen Abend" und „An einem Frühlingsmorgen" nutzen einen Dreiertakt. Aber bei aller Ähnlichkeit spricht das langsame Tempo des Abendstücks von Verzweiflung, auch wenn Harfe und Streicher am Ende einen Lichtblick gestatten. Bei dem Frühlingsmorgen dagegen gestattet Lili sich mit einer fröhlichen und zuerst von den Flöten getragenen Tanzweise einen Augenblick der Freude.

Nadia Boulanger – Mit Liebe und Leidenschaft

Fantaisie variée für Klavier und Orchester

Nadia Boulanger, 1979 mit 92 Jahren gestorben, bleibt als bis ins hohe Alter faszinierende Kompositionslehrerin von vor allem Generationen amerikanischer Größen von Aaron Copland bis Philip Glass und als Dirigentin in Erinnerung. Für sich selbst hatte sie schon in frühen Jahren entschieden, mit dem Schreiben von Musik aufzuhören. Dennoch sind wenige Werk erhalten, darunter die Fantaisie variée von 1912.

Schon mit neun Jahren machte der Vater sie mit den Grundlagen in Orgelspiel und Komposition bekannt, Nadia kam früh ans Konservatorium und wurde bereits als 16Jährige 1903 stellvertretende Organistin an der Kirche La Madeleine, Vertretung ihres Kompositionslehrers Gabriel Fauré.

Zwei Jahre später kam sie am Conservatoire in die Klavierklasse von Raoul Pugno – der 35 Jahre ältere berühmte Pianist nahm sie unter seine Fittiche. Über zehn Jahre komponierten und konzertierten sie gemeinsam. Die Musikgeschichtsschreibung vermutet, dass die intensive Zusammenarbeit möglicherweise in eine Liebesbeziehung mündete – beide haben jedoch nie darüber gesprochen. Als Mentor verschaffte Pugno Nadia Kontakte in die internationale Kunstwelt. Sie setzte ihren Kompositionsunterricht auf seine Empfehlung hin fort, unterrichtete daneben auch schon selber. Aber Pugnos Gesundheit war angeschlagen. Anfang 1914 starb er auf einer Konzertreise nach Russland. Dieser Schicksalsschlag wurde wie 1918 der Tod Lilis zur Zäsur: Die Komponistin Nadia verstummte.

Ihre effektvolle Variationsfantasie ist eine Art Klavierkonzert in einem Satz, eine aparte Mischung von Einflüssen des Impressionismus’ Debussys, Fin de siècle-Stimmung und Moderne. Das choralartige Thema, ein russisches Volkslied, geht sicher auf ihre Mutter zurück. Es liegt nahe, Nadias Leidenschaft für Pugno herauszuhören – reine Spekulation –, aber beide führten das Werk 1913 sehr erfolgreich zuerst in Berlin auf. Auch die folgende Paris-Premiere kam gut an. „Frei gestaltet über ein einziges Thema exponiert, entwickelt es sich mit Genauigkeit und blüht auf mit malerischer und ganz und gar“ – wie konnte es damals anders sein – „männlicher Kraft“, zog die Presse ihren Hut.

Claude Debussy – Tonmalerisches Glitzern

„La Mer“ – Drei sinfonische Skizzen

„Debussy existierte bereits vor Debussy. Da war eine Architektur, die sich im Wasser spiegelt; da waren Wellen, die sich bilden und wieder zuammenstürzen, Zweige, die einschlafen; Pflaumen, die herabfallen, sich zu Tode fallen und Gold bluten. Aber das alles murmelt, stammelt, hat keine menschliche Stimme gefunden, um sich auszudrücken. Tausend unbestimmte Wunder der Natur haben endlich ihren Übersetzer gefunden." Einfühlsame Worte des erklärten „Anti-Impressionisten" Jean Cocteau, die die Faszination von Debussys Musik kongenial in Worte fassen.

Als Neunjähriger war Debussy Klavierschüler bei der Schwiegermutter Verlaines gewesen, die sich rühmte, bei Chopin gelernt zu haben – und das herausragende Talent des Knaben entdeckte. Bald darauf ging er am Conservatoire in die Klavierklasse von Antoine Marmontel, der in den Folgejahren wegen dessen „fehlender Sorgfalt" und „Unausgeglichenheit" immer wieder unzufrieden mit dem hochtalentierten Schüler war – Kritikpunkte, die sich durch die Ausbildungszeit zogen. Dennoch, Debussy löste mit seiner Musik neben Unverständnis viel Begeisterung aus – 1883 und 1884 gewann er den Rompreis. Er hatte Kontakt zu den symbolistischen Dichterkreisen der Stadt und war sogar Gast bei den berühmten Dienstagstreffen Mallarmés. Aber anders als der siebzehn Jahre ältere Fauré, der in der Salonatmosphäre aufging, hatte Debussy – obwohl erklärter Frauenliebling und -liebhaber wie dieser – immer eine Art Misstrauen und Scheu gegenüber der unverbindlichen Harmonie der Zusammenkünfte.

Sicher, Debussy lebte als Bohémien hauptsächlich in Paris, zog die Gesellschaft von Dichtern und Malern den Musikern vor. Aber er verstand das Meer von Kindesbeinen an als seine Heimat und fuhr immer wieder an die Küste. „Die Musik ist eine geheimnisvolle Mathematik, deren Elemente am Unendlichen teilhaben. Sie lebt in der Bewegung des Wassers, im Wellenspiel wechselnder Winde; nichts ist musikalischer als ein Sonnenuntergang!“

Im Sommer 1903 begann er die Arbeit an „La Mer, trois esquisses symphoniques", die dann am 15. Oktober 1905 aus der Taufe gehoben wurden. Die Sonne glitzert hörbar auf den Wellen, aber auch die unergründlichen Bewegungen in der Tiefe des Meeres werden nicht ausgespart. Der 43Jährige galt nicht mehr als „Fürst der Finsternis" wie in seinen Jugendjahren, sondern war ein anerkannter Komponist. Trotzdem stieß die außergewöhnliche, moderne und ebenso meditative wie ekstatische Komposition nicht nur auf Begeisterung, sondern auch auf Skepsis. Übrigens, die Liebe zum Meer gab dem kleinen Claude sein Vater mit, und die Legende sagt, dass er den Sohn gern als Seemann erlebt hätte. Insofern begegnen sich in „La Mer" Kindheitserinnerungen mit einem impressionistischen Lieblingsthema ...

Das Konzerthausorchester Berlin spielt seit der Saison 2023/24 unter Leitung von Chefdirigentin Joana Mallwitz. Sie folgt damit Christoph Eschenbach, der diese Position ab 2019 vier Spielzeiten innehatte. Als Ehrendirigent ist Iván Fischer, Chefdirigent von 2012 bis 2018, dem Orchester weiterhin sehr verbunden.

1952 als Berliner Sinfonie-Orchester (BSO) gegründet, erfuhr das heutige Konzerthausorchester Berlin von 1960 bis 1977 unter Chefdirigent Kurt Sanderling seine entscheidende Profilierung und internationale Anerkennung. Seine eigene Spielstätte erhielt es 1984 mit Wiedereröffnung des restaurierten Schauspielhauses am Gendarmenmarkt. Zehn Jahre später wurde das BSO offizielles Hausorchester am nun umgetauften Konzerthaus Berlin und trägt seit 2006 dazu passend seinen heutigen Namen. Dort spielt es pro Saison mehr als 100 Konzerte. Außerdem ist es regelmäßig auf Tourneen und Festivals im In- und Ausland zu erleben. An der 2010 gegründeten Kurt-Sanderling-Akademie bilden die Musiker*innen hochbegabten Orchesternachwuchs aus.

 Einem breiten Publikum auf höchstem Niveau gespielte Musik nah zu bringen, ist dem Konzerthausorchester wesentliches Anliegen. Dafür engagieren sich die Musiker*innen etwa bei „Mittendrin“, wobei das Publikum im Konzert direkt neben Orchestermitgliedern sitzt, als Mitwirkende in Clipserien im Web wie dem mehrfach preisgekrönten #klangberlins oder in den Streams „Spielzeit“ auf der Webplattform „twitch“. Die Verbundenheit mit Berlin zeigt sich im vielfältigen pädagogischen und sozialen Engagement des Orchesters mit diversen Partnern in der Stadt.

Shiyeon Sung

gelang als erster südkoreanischer Dirigentin überhaupt der Sprung ans Pult renommierter Orchester wie dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Los Angeles Philharmonic oder dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Als sie 2007 zum Assistant Conductor des Boston Symphony Orchestra ernannt wurde, hatte sie kurz zuvor den Internationalen Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti sowie den Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerb in Bamberg für sich entschieden. Parallel zu ihrer dreijährigen Assistenz in Boston begann ihre Zusammenarbeit mit dem Seoul Philharmonic Orchestra. 2009 richtete das Orchester eigens für sie eine Stelle als Associate Conductor ein, die sie bis 2013 bekleidete. Als Chefdirigentin konnte sie das Gyeonggi Philharmonic Orchestra von 2014 bis 2017 zu internationalen Erfolgen führen. 2018 verlegte Shiyeon Sung ihren Lebensmittelpunkt nach Berlin, dirigiert aber weiterhin regelmäßig in ihrer Heimat. Sie hat zahlreiche Spitzenorchester in Europa und den USA geleitet und war daneben am Teatro Colón in Buenos Aires sowie an der Stockholmer Oper zu Gast. Seit 2023 ist sie Principal Guest Conductor des Auckland Philharmonia Orchestra in Neuseeland; mit Beginn der Saison 2025/26 wurde sie zur Ersten Gastdirigentin des Real Orquesta Sinfónica de Sevilla ernannt.

Shiyeon Sung wurde im koreanischen Busan geboren und gewann als Pianistin zahlreiche Preise bei Jugendwettbewerben. Ihr Dirigierhandwerk erlernte sie von 2001 bis 2006 bei Rolf Reuter an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin sowie in einem weiterführenden Studium bei Jorma Panula am Royal College of Music in Stockholm.

William Youn

William Youn

konzertiert weltweit mit renommierten Orchestern und Dirigenten, trat unter anderem in der Wigmore Hall, dem Konzerthaus Wien, der Elbphilharmonie Hamburg, der Tokyo Opera City Concert Hall, der Walt Disney Hall Los Angeles und im Seoul Arts Center auf und spielt Kammermusik mit Partnerinnen und Partnern wie Nils Mönkemeyer oder Sabine Meyer. Als gern gesehener Gast erhält er regelmäßig Einladungen internationaler Festivals, darunter das Menuhin Festival Gstaad, die Schubertiade Hohenems/Schwarzenberg, das MITO SettembreMusica, das Schleswig-Holstein Musik Festival, das Rheingau Musik Festival, die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, das Montréal Bach Festival, die Schwetzinger SWR Festspiele und das Davos Festival. In dieser Saison gastiert er zum ersten Mal im Concertgebouw Amsterdam, im Gewandhaus Leipzig sowie beim Klavierfestival Ruhr und dem Bachfest Leipzig. Zu seinen CD-Veröffentlichungen zählen eine Gesamteinspielung der Schubert-Klaviersonaten bei Sony Classical, sämtliche Mozart-Sonaten auf fünf Alben bei Oehms Classics sowie Werke von Reynaldo Hahn, Nadia Boulanger und Gabriel Fauré bei Sony (2024, ausgezeichnet mit dem Diapason d’Or).

In Seoul geboren, begann William Youn früh mit dem Klavierspiel, nahm mit 13 Jahren in Boston ein Studium am New England Conservatory auf, wechselte später an die Musikhochschule Hannover und erhielt weitere musikalische Impulse als Stipendiat an der Piano Academy Lake Como bei Dmitri Bashkirov, Andreas Staier, William Grant Naboré und Menahem Pressler.  Er unterrichtet im Rahmen der Wilhelm Kempff Kulturstiftung in Positano und ist seit September 2025 Professor an der Korean National University of Arts in Seoul.

Vor dem Spiel #3

What was going on there? Our KHO musicians tell us about a snapshot before - or in this case after -  a concert. This time: principal bass clarinet Norbert Möller and his camera.

Farewells to colleagues, pre-concert rehearsals and everyday scenes on tour, backstage encounters with conductors and guest artists - not only from the unusual perspektive of his seat on the woodwind podium, Norbert Möller has captured many special moments in the Konzerthausorchester with his small compact camera. It easily fits into the inside pocket of his tailcoat.

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