15.00 Uhr
Expeditionskonzert mit Joana Mallwitz
Für Iván Fischer erfüllt „eine über das Persönliche hinausgehende, fast göttliche Liebe“ das „endlose Fließen“ langsamer Sätze in Gustav Mahlers Sinfonien. Der eklektischen Musiksprache des Wiener Komponisten fühlt sich der Ehrendirigent des Konzerthausorchesters besonders verbunden.
Dieses Mal widmet er sich der dritten Sinfonie von 1896, in der vom Esel bis zu den Engeln die ganze Welt Platz hat. Gustav Mahler setzt eine regelrechte Kosmologie in Musik: Von der unbelebten Materie über Blumen, Tiere, den Menschen und die Sphäre der Engel bis zur allumfassenden göttlichen Liebe. Ursprünglich trugen die sechs Sätze sogar entsprechende Titel: „Pan erwacht. Der Sommer marschiert ein“, „Was mir die Blumen auf den Wiesen erzählen“, „Was mir die Tiere im Walde erzählen“, „Was mir der Mensch erzählt“, „Was mir die Engel erzählen“ und zuletzt „Was mir die Liebe erzählt“.
Der Komponist fasste zusammen: „So bildet mein Werk eine alle Stufen der Entwicklung in schrittweiser Steigerung umfassende musikalische Dichtung. – Es beginnt bei der leblosen Natur und steigert sich bis zur Liebe Gottes!” Dass für dieses eindrucksvolle Werk eine riesige Besetzung gefragt ist, versteht sich bei Mahler ebenso von selbst wie das Aufflackern unterschiedlicher Genres.