Unser Aufzug Süd ist zwar sehr langsam, aber auch sehr geräumig – Pauken, Harfe oder das Gestell, in dem mehrere Kontrabässe transportiert werden, passen mühelos hinein.

Auch die gesamte achtköpfige Horngruppe (4 Hörner, 4 Wagnertuben), die diese Woche Anton Bruckners Sinfonie Nr. 7 spielt, könnte samt Instrumenten mitfahren. Mit unseren Hornisten Yu-Hui Chuang und Timo Steininger waren wir für unsere schnellen Fragen verabredet.

Die Aufzugstür schließt sich in Zeitlupe.

Timo: Sie klingt nicht nach einer Anzahl einzelner Hornisten, sondern homogen, eben wie ein Gruppe. Wir haben eine sehr ähnliche Klangvorstellung, Artikulation und Phrasierung.

Yu-Hui: Wenn jemand Neues nach einem Probespiel in die Gruppe kommt, ist wichtig für uns, dass nicht nur der Klang passt, sondern auch das Menschliche. Dass man gut miteinander kommunizieren kann.

Yu-Hui: In Bruckners Sinfonien gibt es viele schöne Hornsätze, auf die wir uns freuen.

Timo: Und bei denen wir auch wissen, dass es sehr herausfordernd wird (beide lachen).

Yu-Hui: Der Wagnertubensatz in der Siebenten ist etwas ganz Besonderes. Wir besetzen diese vier Stimmen aus dem Orchester. Bei den vier Hörnern kommen noch zwei Kollegen von außen hinzu, denn wir sind zur Zeit zu sechst in der Gruppe.

Timo: Wagnertuba muss man extra proben. Mindestens einen Tag, bevor es los geht. Das ist ein anderes Instrument. Die Tubenchoräle in Bruckners Siebenter entstanden zu Wagners Tod, es ist wirklich eine heilige Musik. Sehr solistisch – aber immer zu viert, im Satz. Da kann man Intonation und Zusammenspiel sehr gut trainieren. Wenn es gelingt, ist es wirklich wunderschön.

Yu-Hui: Das war wohl in der „Alpensinfonie“ von Richard Strauss.

Timo: ... da spielen zwölf von uns Backstage und acht auf der Bühne.

Yu-Hui: Immer die Treppe!

Timo: Kommt drauf an. Bei Bruckners Siebenter habe ich ja nur die Tube dabei. Aber wenn wir die Achte spielen, wechseln vier von uns zwischen Horn und Tube. Mit beiden Instrumenten nehmen wir auch mal den Aufzug.