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Richard Wagner hat den vier Jahre älteren, als Kind getauften Felix Mendelssohn erst bewundert und beneidet, dann angefeindet. Indem er Mendelssohns „Reformations-Sinfonie“ mit Auszügen aus Wagners „Götterdämmerung“ kombiniert, wirft Ehrendirigent Iván Fischer mit dem Konzerthausorchester auch ein Schlaglicht auf deutsch-jüdische Identitätssuche und Antisemitismus in der Musikwelt des 19. Jahrhunderts.

Die Akademie für Alte Musik widmet ihren Saisonauftakt im Konzerthaus Berlin Meisterwerken der Wiener Klassik, darunter Mozarts populäre (aber tatsächlich im Konzertsaal selten zu hörende) „Kleine Nachtmusik“ sowie Violinkonzerte von Mozart und Haydn mit der renommierten Geigerin Carolin Widmann als Solistin.

Familientreffen mit dem Konzerthausorchester und Reinhard Goebel: Die „Neue Lambacher“ Sinfonie von Leopold Mozart (die lange als Werk seines Sohnes galt), eine Orchesterbearbeitung der Gran Partita von Wolfgang Amadeus und dazwischen ein bereits in die Romantik weisendes Klavierkonzert von dessen Sohn Franz Xaver mit dem jungen Solisten Aaron Pilsan.

Gershwins „American in Paris“, Ravels von Jazz inspiriertes Klavierkonzert G-Dur mit Solistin Alice Sara Ott und Dvořáks Neunte „Aus der neuen Welt“: Joana Mallwitz und das Konzerthausorchester bauen musikalische Brücken über den Atlantik, die daran erinnern, wie sich Europa und die USA zwischen den 1890ern und 1920ern in sinfonischen Werken gegenseitig entdeckt und gefeiert haben.