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Gershwins „American in Paris“, Ravels von Jazz inspiriertes Klavierkonzert G-Dur mit Solistin Alice Sara Ott und Dvořáks Neunte „Aus der neuen Welt“: Joana Mallwitz und das Konzerthausorchester bauen musikalische Brücken über den Atlantik, die daran erinnern, wie sich Europa und die USA zwischen den 1890ern und 1920ern in sinfonischen Werken gegenseitig entdeckt und gefeiert haben.

Im neuen Konzerthaus-Salon „Herz über Kopf“ unterhält sich Schauspieler Charly Hübner aus Fanperspektive mit Gästen über klassische Musik. Am Auftaktabend geht es um Transatlantisches. Dazu hat er Rieke Haverts, ehemalige ZEIT-Korrespondentin in den USA und Podcasterin, sowie den Tenor und Singer-Songwriter Ted Schmitz eingeladen.

Was haben Musik und Kulinarik mit Identität zu tun? Alice Sara Ott (Artist in Residence 2025/26), ihr Pianistenkollege Francesco Tristano und Koch Tohru Nakamura widmen sich dieser Frage während eines interdisziplinären Porträtabends.

Zum Auftakt der neuen Konzerthaus-Reihe „Berlin Tracks“ verbinden das Berliner Ensemble Continuum um Cembalistin Elina Albach und Frames Percussion aus Barcelona auf historischen Instrumenten und modernem Schlagwerk Musik des 17. und 20. Jahrhunderts: Psalmenvertonungen der Benediktinerin Chiara Margarita Cozzolani treffen auf Steve Reichs „Tefillim“ von 1981.

Dmitri Schostakowitsch war gezwungen, sein erstes Violinkonzert jahrelang zu verstecken. Erst nach Stalins Tod führte es Widmungsträger David Oistrach zum Erfolg. Mit dem Konzerthausorchester und Joana Mallwitz musiziert hier Ausnahmegeiger Josef Špaček das Werk. Der vielfache Wettbewerbspreisträger war jüngster Konzertmeister der Tschechischen Philharmonie, widmet sich nun aber seiner Solo-Karriere. Nach der Pause erklingt Brahms‘ Sinfonie Nr. 1.

„In den Expeditionskonzerten geht es um pure Freude am Hören,“ so Joana Mallwitz über das Format. Ihre Begeisterung teilt sie zunächst erzählend vom Klavier aus, dann wechselt sie ans Dirigentinnenpult des Konzerthausorchesters. Gemeinsam erklingt dann das ganze Werk – in diesem Fall Brahms‘ Erste.

Lili Boulanger, 1913 als hochbegabte 20-jährige mit dem Prix de Rome ausgezeichnet, starb kaum fünf Jahre später und hinterließ nur ein schmales Lebenswerk. Ihre Schwester Nadia, 1887 geboren, sollte 92 werden. In ihrer Wohnung in der Rue Ballu führte die berühmte in Paris und den USA lehrende Klavier- und Kompositionspädagogin über Jahrzehnte einen musikalischen Salon, in dem sie auch unterrichtete.  Von Stimmen und Stimmungen dieser „Boulangerie“ mit Volker Hagedorn, Christiane Paul und Ulrich Noethen über Lieder der Schwestern mit Mezzosopranistin Lucile Richardot, Kammermusik von Schülern und Freunden mit dem Trio Boulanger und Quinteto Ángel bis zum Amateurchorfest, auf dem Lilis Boulangers Hymnen aufgeführt werden – die musikalische Welt der Schwestern bietet noch viele Entdeckungen.