16.00 Uhr
Festveranstaltung Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste
Hommage an Nadia & Lili Boulanger
19. bis 23. November 2025Fünf Tage lang feiert das Konzerthaus Berlin zwei Komponistinnen, die das 20. Jahrhundert geprägt und eine Hommage mehr als verdient haben: Lili Boulanger, 1913 als hochbegabte 20-jährige mit dem Prix de Rome ausgezeichnet, starb kaum fünf Jahre später und hinterließ so nur ein schmales Lebenswerk. Ihre Schwester Nadia, 1887 geboren, sollte 92 werden und prägte Komponistinnen und Komponisten mehrerer Generationen, obwohl sie nach Lilis Tod selbst keine Musik mehr schrieb.
In ihrer Wohnung in der Rue Ballu führte die berühmte in Paris und den USA lehrende Klavier- und Kompositionspädagogin über Jahrzehnte einen musikalischen Salon, in dem sie auch unterrichtete.
Ob Alte oder zeitgenössische Musik, Werke von Lili Boulanger oder Igor Strawinsky – in der „Boulangerie“ gab es immer Hervorragendes zu hören. Das sprach sich herum und zog zahllose Musikerinnen und Musikern an, darunter Aaron Copland, Leonard Bernstein, Jean Françaix, Astor Piazzolla, Philip Glass und Quincy Jones.
Zum Programm
Für unsere Hommage hat Volker Hagedorn der Vergangenheit Stimmen und Stimmungen der „Boulangerie“ abgelauscht – Christiane Paul, Ulrich Noethen und das Trio Boulanger lassen sie atmosphärisch aufleben. Einen dokumentarischen Blick in den Salon von „Mademoiselle“ ermöglicht Bruno Monsaingeons gleichnamiger Film von 1977. Geleitet von Shiyeon Sung spielt das Konzerthausorchester Werke der Boulangers und ihrer Pariser Zeitgenossen Ravel, Fauré und Debussy. Die preisgekrönte Mezzosopranistin Lucile Richardot singt Lieder der Schwestern, Trio Boulanger und Quinteto Ángel widmen sich Kammermusik von Schülern und Freunden Nadias. Zum Abschluss öffnen wir das Festival zur finalen grande fête in die Stadt: Ein Amateurchorfest in Zusammenarbeit mit dem Chorverband Berlin bringt Hymnen von Lili im Großen Saal auf die Bühne.