11.00 Uhr
TonSpur IV
Der vielseitig begabte Dichter, Komponist und Jurist E.T.A. Hoffmann lebte bis zu seinem Tod 1822 sieben Jahre am Berliner Gendarmenmarkt. Diesem illustren Nachbarn zu Ehren haben wir im Jubiläumsjahr 2020/21 den Komponisten Johannes Kalitzke mit Musik zum wiederentdeckten und inzwischen restaurierten Stummfilm „Hoffmanns Erzählungen“ beauftragt. Hauptdarsteller und Regisseur des beinahe 100 Jahre alten Streifens von 1923 war der österreichische Schauspieler Max Neufeld. Nun wird der Große Saal zum Kinosaal für diese Gemeinschaftsproduktion mit ARTE und dem Filmarchiv Austria, und das Konzerthausorchester Berlin wird zum Filmorchester: Unter Leitung von Johannes Kalitzke lässt es seine Komposition in einer Uraufführung live zum Stummfilm erklingen. Dessen Handlung beruht auf Motiven der gleichnamigen Oper von Jacques Offenbach und damit letztlich auf Novellen und Erzählungen E.T.A. Hoffmanns. Den nannte man nicht umsonst „Gespenster-Hoffmann“: Was Personal und Verwicklungen angeht, kann „Hoffmanns Erzählungen“ problemlos mit sämtlichen „gothic novels“ oder Schauerromanen der Epoche mithalten. Drei komplett missglückte Liebensgeschichten mit ziemlich schrägen Damen und eine Reihe makaber gesinnter Finsterlinge machen darin dem in Jena bei einem verhassten Onkel lebenden Alter Ego des jungen Dichters das Leben schwer. In unheimlichen Nebenrollen: Eine Wunderbrille, die Totes lebendig erscheinen lässt, ein Duell mit einem Gegner ohne Schatten und ein tödlicher medizinischer Rat. Kein Wunder also, dass der Jüngling am Ende nach Berlin weiterzieht, um dort (hoffentlich) sein Glück zu finden!
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