13.00 Uhr
Rundgang
Nein, Johannes Brahms hatte keine Probleme mit der „work-life-balance“, weil er Arbeit mit in den Urlaub nahm. Die Sommerfrische am Wörthersee war vielmehr enorm inspirierend: Die Melodien, so stellte er fest, flögen dort so, dass man sich hüten müsse, „keine zu treten“. Also schrieb er ungewohnt rasch seine zweite Sinfonie und fühlte sich in diesem Sommer 1877 heiter und wohl. Die pastorale Atmosphäre lauschen Kritik und Publikum dem Werk bis heute ab.
Wem ein Brahms nicht reicht, ist an diesem Abend bei uns richtig: Chefdirigent Christoph Eschenbach und das Konzerthausorchester spielen nicht nur die zweite Sinfonie, sondern dazu das große, hochvirtuose und einzige Violinkonzert des Komponisten mit dem jungen japanischen Geiger Seiji Okamoto. Unter Leitung von Brahms persönlich wurde es mit Solist Joseph Joachim am Neujahrstag 1879 im Leipziger Gewandhaus erfolgreich uraufgeführt. Was Anlage und Schwierigkeitsgrad des Werkes anging, war die Musikgemeinde wie so oft wortreicht gespalten. Höchst anspruchsvoll zu spielen bleibt es, aber die Charakterisierung als Konzert nicht für, sondern „gegen die Violine“ (Dirigent Hans von Bülow) wurde inzwischen revidiert.
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