13.00 Uhr
Führung durch das Konzerthaus Berlin
Gleich zwei „Artists in Residence“ sind in der Saison 2021/22 am Konzerthaus Berlin zu Gast: Die niederländischen Brüder Lucas und Arthur Jussen, die seit ihrer Kindheit gemeinsam als Klavierduo musizieren.
Am 27. April sind die beiden pur zu erleben – in einem Rezital mit Werken von Mozart über Ravel bis Schostakowitsch, natürlich immer für zwei Pianisten. Am 8. Mai feiern sie am Familientag mit kleinem und großen Publikum den „Karneval der Tiere“. Piano Percussion heißt es am 19. Mai – dafür haben die Brüder zwei phantastische Schlagzeuger eingeladen. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Bartók, Gershwin, Bernstein. Zum Abschluss von Residency und Saison bringen die Jussens dann mit Kinderchören der Al-Farabi Musikakademie, Gesangssolisten und der Schlagzeuggruppe des Konzerthausorchesters am 30. Juni noch eine ungewöhnliche Fassung von Orffs Carmina Burana auf die Bühne.
Mit unseren Artists in Residence hinter der Bühne
Gespräche über Musik, das Leben und den Rest
Folge 3: Mozart, das Reisen und eine vergessene Starpianistin – Lucas & Arthur Jussen im Gespräch mit Dorothee Kalbhenn
Folge 2: Insiderwitze und Lieblingstiere – Lucas & Arthur Jussen über den Karneval der Tiere
Folge 1: Dorothee Kalbhenn fragt nach Schubert und der Freiheit
Normalerweise sind Konzerte für uns wichtige Ziele, auf die wir hinarbeiten und die uns motivieren. Als der erste Lockdown kam, hatten wir das Glück, mit den Aufnahmen für unsere CD „The Russian Album“ ein neues wichtiges Projekt beginnen zu können. Dafür war dann richtig viel Zeit – ein Luxus und eine neue Erfahrung für uns. Wir konnten uns ganz auf die Aufnahme konzentrieren und uns intensiv mit den Werken auseinandersetzen. Jeder weiß, der andere ist zu 100 Prozent vorbereitet, bevor wir beginnen, gemeinsam an einem Stück zu arbeiten. Da besteht keine Konkurrenz, vielmehr motivieren wir uns gegenseitig.
Der Schwerpunkt lag auf den russischen Werken für unsere neue CD. Wir bewundern die russische Kultur und ihre reiche Musik. Wie bei vielem aus Russland muss man erst durch eine „erste Schicht“ hindurch und wird dann belohnt mit dem, was man dahinter entdeckt. Das gilt für die Musik wie für die Menschen dort.
Das Publikum! Es sorgt für diese sichere Spannung, die sofort da ist, wenn wir von der Bühne und aus dem Augenwinkel heraus einen vollen Saal wahrnehmen. Was da zwischen uns und den Menschen passiert, lässt sich schwer in Worte fassen. Fest steht: Das Publikum und wir brauchen einander. Es baut sich eine gegenseitige Inspiration auf, die dafür sorgt, dass wir über uns hinauswachsen.
Wir bringen Musik aus ganz unterschiedlichen Epochen und Genres mit. Wir freuen uns schon darauf, mit dem Konzerthausorchester Berlin zusammenzuarbeiten. Wir planen aber auch eine „Schubertiade“ und viel Kammermusik. Die Residency ist eine Abenteuerreise, über die wir sehr glücklich sind – und natürlich zugleich eine große Herausforderung.
Auf den unglaublich schönen Großen Saal. Dort zu spielen ist immer wieder eine große Freude. Auf das herzliche Publikum. Und auf die Restaurants am Gendarmenmarkt, in denen wir nach Konzerten mit Kolleginnen und Kollegen zusammensitzen, über Musik sprechen, Anekdoten austauschen und gemeinsam lachen. Dann sind wir glücklich und brauchen sonst gar nichts!
Für die nächsten drei Spielzeiten begrüßen wir Iveta Apkalna als Organistin in Residence am Konzerthaus!
hier entlangLucas und Arthur Jussen stammen aus dem niederländischen Hilversum und musizieren seit ihrer Kindheit gemeinsam als Klavierduo. Sie wurden von Maria João Pires, Jan Wijn und Ton Harsuiker ausgebildet, Lucas hat außerdem bei Menahem Pressler und Dmitri Bashkirov studiert.
Die vielfach preisgekrönten Brüder haben mit zahlreichen renommierten Orchestern in den großen Konzertsälen Europas, der USA und Asiens musiziert, dazu beim Rheingau Musik Festival, dem White Nights Festival St. Petersburg und dem Festival de Piano de La Roque d’Anthéron. Internationale Tourneen führten sie etwa nach Japan, China und Südkorea. Seit 2010 erscheinen ihre Aufnahmen bei Deutsche Grammophon.